Neubau des Kreisverkehrs an der Neukirchener Straße: Verzögerungen und aktuelle Entwicklung

Der Neubau des Kreisverkehrs an der Neukirchener Straße ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte in Leichlingen, das ursprünglich Anfang 2024 abgeschlossen sein sollte. Doch seit dem geplanten Baubeginn im Herbst 2023 hat sich das Vorhaben durch verschiedene unerwartete Hindernisse erheblich verzögert. Die Arbeiten sind noch immer nicht abgeschlossen, und die Stadtverwaltung rechnet nun mit einer Fertigstellung im Jahr 2025.

Gründe für die Verzögerungen

1. Unerwartete Versorgungsleitungen:
Bereits Mitte 2024 stießen Bauarbeiter auf nicht verzeichnete Strom- und Telekommunikationsleitungen, die an unerwarteten Stellen lagen und zum Teil mit den Wurzeln alter Platanen verwachsen waren. Um sowohl die Bäume zu schützen als auch die Leitungen sicher zu verlegen, waren aufwendige Handschachtungen notwendig. Dies führte zu einer mehrwöchigen Unterbrechung der eigentlichen Straßenbauarbeiten. Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, ein zusätzliches Leerrohr zu verlegen, das künftig für die Glasfaserversorgung der benachbarten Verwaltungsnebenstelle, der LBB und der GGS Büscherhof genutzt werden kann.

2. Wetterbedingte Schwierigkeiten:
Ein weiterer großer Verzögerungsfaktor waren die widrigen Witterungsbedingungen. Insbesondere im Dezember 2024 verhinderten starke Regenfälle die geplante Asphaltierung. Laut Stadtverwaltung sind für eine dauerhafte und belastbare Asphaltdecke mehrere trockene Tage mit Temperaturen über 5 Grad Celsius erforderlich, was in dieser Zeit nicht gegeben war. Daher musste die Fertigstellung auf Mitte Januar 2025 verschoben werden.

3. Personalengpässe:
Auch vorübergehende Personalengpässe, insbesondere durch Feiertage und Ferienzeiten im Mai, führten zu Stillständen auf der Baustelle. Die Baufirma war gezwungen, in diesem Zeitraum einige Arbeiten zu pausieren, was weitere Verzögerungen zur Folge hatte.

Zusätzlich traten Schwierigkeiten mit den beauftragten Bauunternehmen auf. Ende 2024 musste kurzfristig ein neuer Anbieter für die Asphaltarbeiten gefunden werden, da das ursprünglich beauftragte Unternehmen den Zeitplan nicht einhalten konnte. Dies führte zu weiteren Verzögerungen.

Auswirkungen auf den Verkehr

Die Bauarbeiten am Kreisverkehr haben erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss in Leichlingen. Seit Baubeginn ist die Neukirchener Straße in diesem Bereich als Einbahnstraße ausgeschildert, wodurch der Verkehr nur noch in Richtung Balken fließt. Fahrzeuge in die entgegengesetzte Richtung müssen über den Wallgraben ausweichen, was insbesondere in den morgendlichen und abendlichen Stoßzeiten zu massiven Staus führt. Viele Autofahrer beklagen sich über lange Wartezeiten und den Zeitverlust.

Auch der öffentliche Nahverkehr ist stark betroffen. Busse haben regelmäßig Verspätungen, was insbesondere Pendler und Schüler betrifft, deren Busse oft verspätet ankommen. Dies führt zu Frustrationen bei den Betroffenen und sorgt für organisatorische Schwierigkeiten im Schulbetrieb.

Die Stadtverwaltung hat angekündigt, dass die derzeitige Verkehrsregelung bis zur endgültigen Fertigstellung des Kreisverkehrs bestehen bleibt. Eine provisorische Öffnung der Straße wird jedoch geprüft und hängt von den Fortschritten der Bauarbeiten und den Witterungsbedingungen ab.

Aktueller Stand und geplanter Fertigstellungstermin

Die Stadtverwaltung hat am 11. Februar 2025 mitgeteilt, dass die Asphaltierung des Kreisverkehrs nur dann durchgeführt werden kann, wenn eine längere Phase mit trockenem Wetter und Temperaturen über 5 Grad Celsius vorliegt. Sollte dies nicht rechtzeitig vor dem Blütensamstagszug möglich sein, wird die Straße provisorisch hergerichtet, um den Verkehr für den Zug zu ermöglichen. Die abschließende Asphaltierung erfolgt, sobald es die Wetterbedingungen zulassen.

Die Stadt hofft, dass mit der Fertigstellung des Kreisverkehrs eines der größten und langwierigsten Infrastrukturprojekte in Leichlingen bald abgeschlossen werden kann. Anwohner und Verkehrsteilnehmer, die seit fast einem Jahren mit den Einschränkungen leben müssen, können voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2025 mit einer vollständigen Freigabe der Straße rechnen.

Warum wird der Kreisverkehr gebaut?

Der Neubau des Kreisverkehrs an der Neukirchener Straße ist Teil eines größeren Projekts, das die Verkehrsanbindung des neu entstehenden Wupperareals verbessern soll. Auf dem Gelände gegenüber des Rathauses entsteht neben Wohneinheiten auch ein EDEKA-Supermarkt. Eine Tiefgarage unter dem Gelände wird nicht nur den Anwohnern und Gästen Platz bieten, sondern auch als Anlieferbereich für den Supermarkt dienen. Um diese Tiefgarage sicher an das Verkehrsnetz anzubinden, wurde von Straßen NRW der Bau eines neuen Kreisverkehrs an der Einmündung zur Straße Am Büscherhof angeordnet.

Neben der sicheren Ein- und Ausfahrt aus der Tiefgarage wird der Kreisverkehr auch den Fuß- und Radverkehr sicherer gestalten, indem er geplante Überwege ermöglicht.

Bauabschnitte und Umleitungen

Der Bau erfolgt in zwei Abschnitten. Im ersten Schritt wird die westliche Hälfte des Kreisverkehrs auf der Straßenseite des Neubaus errichtet. Dies führt zu einer Einbahnstraßenregelung auf der Neukirchener Straße, wobei die Straße nur noch aus der Richtung Montanusstraße befahrbar ist. Die Umleitung erfolgt über die Opladener Straße – Am Wallgraben – Brückenstraße.

Im zweiten Bauabschnitt wird die östliche Seite des Kreisverkehrs an der Einmündung Am Büscherhof gebaut. Hierfür wird die Einmündung gesperrt, und die Einbahnstraßenregelung auf der Straße Am Büscherhof wird aufgehoben. Die Umleitung erfolgt über die gleichen Straßen wie im ersten Abschnitt.

Planung des öffentlichen Nahverkehrs

Die Verkehrsunternehmen wurden frühzeitig informiert, um die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr möglichst gering zu halten. Die Buslinien 251 und 253 weichen über die Vogelsiedlung aus, und die Linie 278 erhält eine Ersatzhaltestelle „Büscherhöfen“ am Kreisverkehr. Die genauen Fahrpläne sind auf den Webseiten der Wupsi und des RVK einsehbar.

Fazit:

Der Neubau des Kreisverkehrs an der Neukirchener Straße in Leichlingen hat sich als äußerst herausforderndes Projekt erwiesen. Geplant als eine Lösung zur Verbesserung des Verkehrsflusses und der Sicherheit, hat der Bauprozess jedoch viele unerwartete Hürden aufgeworfen. Von unvorhergesehenen Problemen mit Versorgungsleitungen bis hin zu schwierigen Witterungsbedingungen und Personalengpässen gab es immer wieder Verzögerungen. Besonders die Verkehrsteilnehmer in der Region mussten erhebliche Einschränkungen und Staus in Kauf nehmen, was für viel Unmut sorgte.

Obwohl der Kreisverkehr immer wieder infrage gestellt wurde, vor allem von denen, die die Notwendigkeit bezweifelten, da der Verkehr zuvor auch ohne ihn funktionierte, wird der Bau nun als wichtiger Schritt zur Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur betrachtet. Mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 erhoffen sich die Verantwortlichen eine merkliche Entlastung des Verkehrs, insbesondere im Bereich Wallgraben und der angrenzenden Straßen. Zudem soll der neue Kreisverkehr durch seine geplante Struktur die Sicherheit erhöhen und die Stauzeiten für alle Verkehrsteilnehmer verringern.