Bedarf und Finanzierung eines zusätzlichen Waldkindergartens

In Leichlingen sind bereits einige etablierte Waldkindergärten seit mehreren Jahren aktiv, und die Frage nach der Notwendigkeit weiterer Einrichtungen dieser Art stellt sich nun. Die aktuelle Situation zwingt Eltern dazu, ihre Kinder in einen Waldkindergarten zu schicken, um ihren Anspruch auf einen Kindergartenplatz nicht zu verlieren, wie es zumindest von der Verwaltung mitgeteilt wird. Diese Regelung führt dazu, dass auch Kinder in den Waldkindergärten sind, deren Eltern sie aus verschiedenen Gründen lieber in einen herkömmlichen Kindergarten schicken würden.

Ein Vater aus der Region äußerte, dass sie direkt am Wald wohnen und es bevorzugen würden, nach dem Kindergarten und am Wochenende selbst mit dem Kind in den Wald zu gehen. Doch nun zeigt das Kind verständlicherweise kein Interesse mehr daran. Eine andere Mutter berichtet von den höheren Kosten eines Waldkindergartens, da die Kinder bei fast jedem Wetter draußen im Wald sind und entsprechend hochwertige Kleidung benötigen. Eine einfache Matschhose vom Discounter reicht hier nicht aus, und zudem sind diese Kleidungsstücke schneller verschlissen als im herkömmlichen Kindergarten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass es nicht ausreicht, einfach einen Container, Bauwagen oder Ähnliches hinzustellen, wie es oft dargestellt wird. Ein Ratsmitglied kommentierte dazu: „Die Naturfreunde-Leichlingen e.V. hatten schon vor Monaten angeboten, auf ihrem Gelände eine Waldkita zu errichten oder errichten zu lassen.“ Doch die Naturfreunde geben an, dass sie kein Geld für einen Bebauungsplan haben. Wie wollen sie dann einen Waldkindergarten finanzieren?

Für einen Waldkindergarten gelten nahezu die gleichen Bedingungen wie für einen herkömmlichen Kindergarten. Es müssen kindgerechte Toiletten für Jungen und Mädchen vorhanden sein, ebenso ein Ort zum Frühstücken und Mittagessen bei jedem Wetter, auch bei Sturmwarnungen. Je nach Alter der Kinder muss auch ein Ruhe- oder Schlafraum vorhanden sein. Der Bauwagen muss groß genug sein, damit sich die gesamte Gruppe über mehrere Stunden bei extremen Wetterlagen darin aufhalten kann. Außerdem benötigt es Strom, Wasser und kindgerechte Toiletten. Das Mittagessen muss den Vorgaben des Gesundheitsamtes entsprechen und geliefert werden können.

Die Frage bleibt, ob die Naturfreunde den Waldkindergarten betreiben wollen oder ob ein anderer Träger gefunden werden muss. Soll es nur eine Gruppe oder mehrere geben? Wirtschaftlich gesehen macht ein Kindergarten erst ab 3-4 Gruppen Sinn. Woher soll das Personal oder der Träger kommen? Wie viel Geld wird benötigt und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Es ist wichtig, dass alle relevanten Aspekte gründlich durchdacht werden, bevor ein solches Projekt umgesetzt wird.

Erfreulich ist es, dass ein Ratsmitglied ebenfalls mitteilt: „Viele Eltern suchen dringend und händeringend einen Kindergartenplatz für ihre Kleinen.“ Doch in der letzten Ratssitzung wurde genau entgegengesetzt entschieden. Siehe Artikel „Die Zukunft der Kindergartenversorgung in Leichlingen: Priorität für Familien oder Sparmaßnahmen?“ Dies wirft weitere Fragen auf, insbesondere bezüglich der Prioritäten in der Kindergartenversorgung und den tatsächlichen Bedürfnissen der Familien in Leichlingen.