In NRW finden die Einschulungen statt und immer mehr Eltern sind zurecht zornig

Während die Fußballstadien und Konzerthallen mit mehreren Hunderten oder gar Tausenden Menschen gefüllt sind, dürfen Einschulungen in den Schulen in den meisten Fällen nur mit den Eltern (2 Erwachsene pro Schüler) und im schlimmsten Fall nur Online stattfinden. Seit über einem Jahr sind gerade die Kinder und Eltern die Gruppen mit den meisten Einschränkungen. Hier muss man klar sagen, dass es reicht, Stopp und nicht weiter!

Zur Einschulung meiner Tochter in die 5. Klasse darf ich nicht. Da die Aula und Sporthalle durch die Überflutung beschädigt ist, findet diese per Videokonferenz statt. Warum findet diese nicht im Freien statt, bzw. in dem näher gelegenen Stadtpark? Letzte Woche war hier noch eine Musikveranstaltung mit vielen hunderten Teilnehmer!

In NRW finden die Einschulungen statt und immer mehr Eltern sind zurecht zornig - 1Eine befreundete Familie teilte mir mit, dass zur Einschulung ihres Kindes, nicht nur Oma und Opa ausgeschlossen sind, sondern auch das Geschwisterkind nicht mitdarf. So soll die Veranstaltung auch nur kurzgehalten werden, während die Musikveranstaltung über mehrere Stunden und mit Alkoholausschank stattfand.

Immer wieder höre ich die Aussage, dass es wegen Corona nicht erlaubt sei.

Normalerweise führen die höheren Klassen bei der Einschulung der Kinder etwas vor, aber wegen Corona ist das nicht möglich. Das haben bereits viele Eltern im Vorfeld der Veranstaltungen gehört.

Warum sind in den meisten Klassen immer noch keine festverbauten Lüftungsanlagen installiert? Warum findet in den meisten Kommunen immer noch kein Schwimmunterricht statt, obwohl dieser laut aktueller Vorgaben, bei einer Inzidenz von unter 165 stattfinden darf? Viele Eltern haben auch Angst, dass der Schulunterricht in Herbst bzw. Winter wieder ausfällt.

Politik und Landesregierung kümmern sich nicht darum! Warum auch? Familien sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie kaum Zeit haben aufzuschreien. Familien oder Allleinerziehende müssen nicht nur wie bisher Arbeit, Haushalt, Kinder unter einen Hut bekommen, sondern inzwischen auch Homeschooling und sich dann gleichzeitig um ihren Job fürchten. Obwohl ich im öffentlichen Dienst arbeite, werde ich jedes Mal von Vorgesetzten schief angeschaut, wenn ich für mein Kind einen Krankenschein nehmen muss, weil die Schule coronabedingt wieder ausfällt. Ich will nicht wissen, wie es hier Vätern und Müttern in kleinen bis mittelgroßen privaten Firmen geht.

Warum dürfen in den meisten Fällen nur Eltern an der Einschulungsfeier teilnehmen?
Das Schulministerium gibt nachfolgende Regelungen bei einer Schulveranstaltung vor:
Bei einer Inzidenzstufe 1 bis zu 1000 Teilnehmer (GGG) im geschlossenen und Freien
Bei einer Inzidenzstufe 2 bis zu 500 Teilnehmer (GGG) im Freien und in geschlossenen Räumen
Bei einer Inzidenzstufe 3 bis zu 500 Teilnehmer (GGG) im Freien und 250 in geschlossenen Räumen.

In der Erläuterung steht weiterhin, dass zusätzlich Immunisierte (vollständig Geimpfte und Genesene) teilnehmen dürfen. Das heißt, auch bei einer Inzidenzstufe 3 darf im geschlossenen Bereich mit 440 Personen eine Veranstaltung stattfinden. Die einzige Voraussetzung ist, dass alle über 240 entweder vollständig geimpft oder genesen sind.

Trotz fester Vorgaben des Schulministeriums gibt es sogar in der gleichen Kommune Unstimmigkeiten bei den In NRW finden die Einschulungen statt und immer mehr Eltern sind zurecht zornig - 2vielen Coronaregeln. Kein Wunder, dass Eltern hier frustriert sind. In einer Grundschule dürfen Eltern und Verwandte mitfeiern und in der anderen Grundschule nur Eltern und es herrscht sogar eine Maskenpflicht im Freien.

In einer Grundschule in Leichlingen mit 3 Klassen a 25 Kinder wären es 75 Kinder + 150 Eltern (Papa und Mama) plus Lehrer und Helfer, also ca. 250 Teilnehmer. Laut aktueller Übersicht von MAGS (16.08.2021) befinden wir uns hier bei der Inzidenzstufe 1 (7 Tages Übersicht), also dürften bis zu 1000 Personen im Geschlossenen und im Freien Teilnehmen.

Warum wird das nicht so gemacht?

Oft höre ich in den meisten Foren, dass es zum Schutz der Kinder sei, da sie nicht geimpft werden.

Bei einer Schulveranstaltung gilt wie bei anderen Veranstaltungen auch GGG, was bedeutet, dass alle Teilnehmer geimpft, genesen oder getestet werden müssen. Das einzig Richtige ist, dass man zurzeit Kinder nicht impfen sollte. Aber testen kann man Kinder genauso wie auch Erwachsene.

Der Hauptgrund liegt meistens darin, dass für uns alle diese Situation neu ist und wir erst einmal mit der aktuellen Situation den Umgang lernen. Was leider nicht stimmt, da bereits die Einschulungsfeier im Jahr 2020 unter ähnlichen Bedingungen stattfand. Längst gab es genügend Möglichkeiten, um geeignete Konzepte zu entwickeln und sich auf eine solche Situation auch im Jahr 2021 vorzubereiten.

Das größte Problem liegt darin, das Schulleiter und Lehrer von der Landesregierung bzw. dem Schulministerium allein gelassen werden. Was sollen Schulleiter und Lehrer noch alles tun? Hygienepläne erstellen, überprüfen wer genesen und vollständig geimpft wurde, Anwesenheitslisten führen, gleichzeitig in höheren Klassen unterrichten?

Bei einer Veranstaltung würden diese Aufgaben Angestellte übernehmen und die Veranstaltung langfristig planen.

Ich würde mir wünschen, dass die Landesregierung und Kommunen hier den Schulen helfen und kurzfristig Hilfe für Planung und Organisation durch das Schulamt, die Verwaltung, das Ordnungsamt oder Firmen erhalten, damit unsere Kinder vielleicht doch noch eine Einschulung mit Eltern und Verwandten feiern können.

Am Ende liegt das Ganze doch an fehlenden finanziellen Mittel für die Schulen und Familien.

Aber auch Schulleiter und Lehrer müssen umdenken und kreativer werden. Die Einschulungsfeier muss man nicht immer für den gesamten Jahrgang machen, sondern kann diese auch klassenweise durchführen, was sogar Vorteile hätte, da sich hier Eltern und Kinder wohler fühlen würden.

Auch muss eine solche Feier nicht immer auf dem Schulgelände stattfinden, sondern kann in näher gelegen Sporthallen, Sportplätzen oder Parks stattfinden.

Gottesdienste bzw. Vorführungen kann man digital aufzeichnen und bei der Einschulung abspielen.

Ich finde diese Vorsichtsmaßnahmen gut und wichtig, um Corona vorzubeugen, aber warum müssen immer Kinder und Eltern vernünftig sein? Ich kenne in meinem privaten Umfeld kaum ein Elternteil, das nicht geimpft ist.

Wir Eltern sind bereits voller Zorn und erschöpft, denn was uns im letzten Schuljahr abverlangt wurde, darf sich dieses Schuljahr nicht wiederholen. Bereits jetzt müssten hier Regeln und Abläufe festgelegt und von dem Land bzw. der Bundesregierung verabschiedet und notfalls im Nachhinein nachjustiert werden. Wir müssen wissen was bei den nächsten Schulschließungen passiert. Wird eine Notbetreuung angeboten werden? Darf ein Elternteil zu Hause bleiben? Müssen Kindergartenbeiträge / OGS bezahlt werden?

Quelle: Elterninderkrise.de