Entlastung des Aufsichtsrats der LBB in der Schwebe? Transparenz und Verantwortung im Blickpunkt
Die bevorstehende Ratssitzung am 11. März 2024 verspricht eine entscheidende Debatte über den Prüfungsbericht zum Jahresabschluss und Lagebericht der Leichlinger Bäderbetriebs- und Beteiligungsgesellschaft mbH (LBB) zu bringen. Neben der Analyse des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2022 stehen auch Fragen rund um einen langwierigen Rechtsstreit mit der Therapieburg im Vordergrund.
Der Bericht weist einen Jahresüberschuss von 220.050,59 EUR für das Jahr 2022 aus. Trotz dieser erfreulichen Zahl wirft der Bericht ernsthafte Fragen auf. Insbesondere wird bemängelt, dass zwar Rückstellungen in Höhe von 30.000 EUR für den Rechtsstreit mit der Therapieburg gebildet wurden, jedoch eine angemessene Risikoabschätzung fehlt. Es bleibt unklar, ob zusätzliche Rückstellungen für potenzielle zukünftige Risiken gebildet wurden und welche finanziellen Auswirkungen mögliche Urteile oder Entwicklungen in diesem Rechtsstreit haben könnten.
Besorgniserregend ist auch, dass der Bericht vom August 2023 über die zukünftige Entwicklung und wesentliche Risiken des Unternehmens für das Jahr 2023 den Rechtsstreit und die damit verbundenen Risiken nicht erwähnt. Stattdessen konzentriert er sich auf andere Risiken wie das bautechnische Risiko der Sicherung des alten Hallenbades und die Vermarktung der Immobilie.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft den Mietvertrag zwischen der LBB und der Therapieburg Leichlingen. Dieser Mietvertrag wurde im Jahr 2010 abgeschlossen und sollte bis 2035 laufen. Aufgrund von Ereignissen wie dem Hochwasser im Juli 2021 und der damit verbundenen Schließung des Hallenbades ist der Mietvertrag jedoch vorübergehend außer Kraft gesetzt worden.
In Anbetracht dieser Entwicklungen und der mangelnden Risikoabschätzung im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit mit der Therapieburg ist es entscheidend, dass der Aufsichtsrat und die gesetzlichen Vertreter der LBB ihre Verantwortung wahrnehmen. Eine transparente Darstellung der finanziellen Risiken und Verpflichtungen des Unternehmens ist erforderlich, um die Interessen der LBB und ihrer Stakeholder zu schützen.
Angesichts der Unsicherheiten bezüglich des Rechtsstreits mit der Therapieburg und der fehlenden Transparenz in diesem Zusammenhang sollte die Entlastung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung zurückgehalten werden. Wenn es sich bei der LBB um eine AG handeln würde und ich Aktionär wäre, würde ich darauf bestehen, dass mögliche Risiken und Worst-Case-Szenarien angemessen adressiert werden, um die langfristige Stabilität der LBB zu gewährleisten.
Aufsichtsrat 2022
Dem Aufsichtsrat gehören folgende stimmberechtigte Mitglieder an (Angabe der jeweiligen Jahresverg
ütungen in Klammern):
- Roswitha Süßelbeck, Vorsitzende, Rentnerin (€ 1.800,00)
- Frank Steffes, Bürgermeister der Stadt Leichlingen (€ 900,00)
- Thomas Knabbe, Kämmerer der Stadt Leichlingen (€ 750,00)
- Marc-Oliver Drechsel, Sachverständiger für Anlagensicherheit, Sicherheitsingenieur TÜV Nord
InfraChem & Co. KG (€ 1,050,00) - Cerstin Geldmacher, Studienrätin, Lise-Meitner Gymnasium Leverkusen (€ 1.200,00)
- Franz-Josef Jung, Videotechniker DRV (Rente) + Freiberufler (€ 1.050,00)
- Kevin Knoll, Angestellter, Garten- und Landschaftsbau Norbert Knoll (€ 1.200,00)
- Tobias Rottwinkel, Geschäftsführer, Verleih-ER GbR (€ 1.200,00)
- Maurice Winter, Bankkaufmann, Deutsche Bank (€ 1.200,00)
Sachkundiger Berater
Wilfried Tinnemann, Rentner (€ 600,00)
Die Vergütungen betrugen € 10.950,00.